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08.02.08 | Jahresstart in Berlin

Neujahr 2008- Lehrgang mit Andreas Ginger, Thomas Richtsteig und Wilson Sturm
 
ausschnitt_sturm_hoffmann_blaschczok.jpg Im Berliner Goju- Ryu eröffnete Wilson Sturm mit seinem Verein Tsunami die Lehrgangssaison und etwa 50 Karateka nutzten die Chance zum Lernen. Wilson hatte Andreas Ginger und Thomas Richtsteig dazu eingeladen und ich muss zugeben, dass mich vor allem Andreas Ginger interessierte, der nicht nur bei den Goju- Karateka geschätzt wird, sondern auch in den anderen Stilrichtungen. Zum wach werden, konnten die Karateka in der frühen Morgenstunde ihre müden Körper auf Betriebstemperatur bringen. Dazu hatte Wilson eine Einheit Sound-Karate im Angebot. Mit Softbällen, Karatetechniken und motivierende Musik, zeigte Wilson viele koordinative Möglichkeiten zum Aufwärmen. Am Ende der Einheit wurden unter Vorgabe von Wilson, 4er-Blöcke in vierer Gruppen geübt, natürlich mit Unterstützung der Soundmaschine, die eine CD mit Takten abspielte.

 

ausschnitt_ginger In den nächsten Einheiten standen die Kata Kurunrunfa und Nipaipo auf dem Plan und ich schaue nun einmal am liebsten beim Kata- Training zu. Der Weg hatte sich gelohnt. Andras Ginger besticht durch unglaubliche Leichtigkeit und Schnelligkeit. Seine Bewegungen wirken sehr tänzerisch und er war überhaupt nicht beleidigt als ich ihm das sagte. Im Gegenteil fand er den Vergleich nicht übel und wies darauf hin, dass der Tanz am gelungensten ist, wenn man die Kraft, die dahinter steckt, nicht bemerkt. So vermittelte er mir auch die niederschmetternde Erkenntnis, dass man etwas falsch macht, wenn Kraft aufgewendet werden muss. Auf meine eigenen Trainingsversuche bezogen heißt das leider, dass ich noch alles falsch mache.

Die Karateka schätzen bei Andreas Ginger, dass er eine anschauliche Art der Wissensvermittlung hat, was sich im Lehrgang auch bestätigte. Er bringt anschauliche Beispiele und ermuntert auf glaubhafte Weise zu Fragen. Er wirkt sehr zugewandt. Bei der Kurunrunfa- Bunkai wurden viele Varianten geübt und Andreas Ginger wies darauf hin, dass man möglichst wenig greifen soll, weil dass oft zu umständlich sei.

kata1Als zweite Kata wurde die Nipaipo geübt, eine hochrangige Kata aus dem Shito- Ryu, die eine hohe Körperbeherrschung erfordert. Ich fand die vielen tiefen Stände sehr schwierig, mit denen allerdings Andreas Ginger glänzt. Die Karate- Gruppe schlug sich ausgesprochen tapfer und besonders geschickt stellte sich Robin Gedun (Mitglied im DKV T-Kader) an. Das Kind scheint ein angeborenes Karate- Gen zu haben. Zwischendurch wurden immer wieder Dehnübungen durchgeführt, die Andreas Ginger für ausgesprochen wichtig hält. Im Anschluss des Trainings wurde noch über Wettkampf gesprochen und der Lehrer betonte, dass man sich nicht über Kampfrichterentscheidungen ärgern sollte, sondern sich fragen muss, was man am Kampfrichter nicht verstanden hat. Es wird zwar immer eine Zusammenarbeit zwischen Kampfrichtern und Trainern angestrebt, doch letztendlich läuft alles darauf hinaus, dass man an sich arbeiten muss und seine eigenen Stärken erkennen muss. Diese sollten beim Wettkampf besonders herausgestellt werden durch die Kata, die einem vom Ablauf her liegen und mit denen man seine Qualitäten unter Beweis stellen kann. Er zum Beispiel weiß, dass er die tiefen Stände bestens kann und die Kampfrichter darin ganz verliebt seien. Also zeigt er das. Das erschien sofort einleuchtend, denn auch ich war davon sehr beeindruckt. Etwas Show sei beim Wettkampf dabei und das sollte der Wettkämpfer bedenken und mit seinem ganzen Selbstvertrauen auftreten. Andreas Ginger widmet sich den Shito- Ryu Kata nicht nur, weil sie jetzt auf Wettkämpfen eine größere Relevanz haben, sondern weil er die Vielfalt schätzt. So widmet er sich auch anderen Kampfsportarten und vertritt die Auffassung, dass man mit etwas Neuem anfangen sollte, wenn man etwas beherrscht.

ausschnitt_richtsteigDa eine Einheit geteilt wurde, widmete man sich im anderen Teil der Halle mit Thormas Richtsteig dem Bodenkkampf. Da mich das persönlich nicht so interessiert, nahm ich das Geschehen nur am Rande wahr, was natürlich keine Aussage gegen das Thema Selbstverteidigung ist. Von weiten wirkte das Ganze wie fröhliches, gemeinsame Wälzen auf dem Boden und mir schien, dass ich eine interessante Alternative zu den After-Work- Kuschelparties , die neuerdings in Mode sind, zu sehen bekam. In der letzten Lehrgangseinheit, in der Thomas realistische Selbstverteidigung zeigte, wurde von ihm viel Wert auf die Trefferzonen und Techniken gelegt, die auch wirklich funktionieren. Thomas vermittelte den Teilnehmern verschiedene Wege mit unterschiedlichen Regeln, die zum Tekomi (Kampf bis ein Kämpfer aufgibt) führen. Das durfte jeder auch gleich ausprobieren. Jeder konnte gegen jeden Kämpfen, es durften alle Waffen, sowie Hebeltechniken und Würfe eingesetzt werden. Alle Anwendungen mit Vollkontakt, mit Ausnahm der Zielregion Kopf. Hier konnte jeder seine Kondition unter Beweis stellen und an seine Leistungsgrenze gehen. Was bei dieser Übungsform erstaunlich war, dass trotz des Vollkontaktes, außer ein paar blauen Flecken keiner verletzt wurde. So macht Karate Spaß!


Alles in allem ein sehr gelungener Lehrgang und die Berliner Karateka dürfen sich freuen, in diesem Jahr noch einmal bei Andreas Ginger lernen zu können.
 
Brigitte Benjes
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