Auch in diesem Jahr standen Erfahrungsaustausch und Weiterbildung im Interesse der Karate-ka, die sich am Sonntag, 25. Oktober zum Prüferlehrgang in der Kampfsporthalle „Tokio“ im Sportpark des TV Jahn Rheine eingefunden hatten.
Ziel der Aus- und Weiterbildung ist es, ein hohes Maß an Transparenz und Vergleichbarkeit von Prüferentscheidungen zu erreichen. Jedem Prüfer muss klar sein, dass Prüfungen in erster Linie immer Lernkontrollen sind und daher auch ein klares Anforderungsprofil definiert sein muss. Aus diesem Grunde sind die Prüferlehrgänge auch für Übungsleiter interessant, die keine Prüferlizenz anstreben aber Karate-ka auf Kyu-Prüfungen vorbereiten.
Unter Leitung von Frank Beeking wurden die Beurteilungsschwerpunkte anhand konkreter Prüfungsinhalte praktisch erarbeitet.
Frank legte besonderen Wert darauf, dass nicht nur der Schwierigkeitsgrad der vorzuführenden Techniken mit jeder Prüfung steigt, sondern auch die Qualität der Ausführung. So kommt es in der Unterstufe (9. – 7. Kyu) lediglich darauf an, die geforderten Techniken mit dem richtigen Bewegungsablauf vorzuführen. In der Mittelstufe (6. – 4. Kyu) kommt es dann auf die richtige Koordination des Bewegungsablaufs, Distanzgefühl und Körperspannung an und erst in der Oberstufe (3. – 1. Kyu) wird die kraftvolle Ausführung der Techniken und die Fähigkeit die Techniken auch spontan in neuen Situationen abrufen zu können verlangt.
Da Prüfungen immer auch Lernkontrollen sind und den Trainern Rückschlüsse für die weitere Ausbildung ermöglichen, wurden immer auch Übungsansätze zur Optimierung bei erkannten Schwachstellen erarbeitet. Ziel in der Prüfungsvorbereitung muss es sein, den Karate-ka in die Lage zu versetzen, sein Potential optimal abrufen zu können. Dabei spielen dann auch die altersbedingten Unterschiede der Teilnehmer eine entscheidende Rolle.
Prüfer und Trainer müssen beispielsweise damit vertraut sein in welchem Alter Kinder die Fähigkeit entwickeln, Techniken mit Körperspannung auszuführen, wie die Leistungsfähigkeit durch Wachstum beeinflusst wird und wie in hohem Alter auch bei körperlichen Einschränkungen noch individuelle Stärken gefördert werden können. Bei allen praktischen Übungen fand dieser Aspekt daher immer besondere Aufmerksamkeit.
Rheine, 26.10.2015 Frank Beeking