Mit dabei war das Goju-Ryu-Team des DKV, in deutlich kleinerer Stärke als in den europäischen Wettbewerben. Es sollte eine erfolgreiche Reise werden, mit einer beachtlichen Ausbeute von 5x Gold, 3x Silber und 8x Bronze, bei einer Teamgröße von acht nominierten und fünf privat finanzierten Startern, zwei Kampfrichtern, einem Team-Trainer sowie zwei wichtigen Unterstützern, die vor Ort mithalfen.
Team-Trainer Michael Hoffmann hatte im Vorfeld die Reise geplant und organisiert. Die Gruppe traf sich am Frankfurter Flughafen, um via Singapur nach Auckland zu reisen. Nach 28 Stunden Reisezeit kamen die Sportler am Sonntagabend erschöpft und neugierig im Hotel an. Die nächsten Tage galt es, die immense Zeitumstellung zu verarbeiten. Verständlicherweise nutzten die Teammitglieder die Chance, die Region im faszinierenden Land auf der anderen Seite des Globus zu erkunden.
Am Freitag wurde es konkret. Zuerst mussten die Kata-Athleten auf die vier Tatamis. Thorsten Dirks ging in der Masterklasse +45 Jahre an den Start. Hier setzte er sich souverän bis ins Finale durch, das er für sich entscheiden konnte. Somit konnte das deutsche Team die erste Goldmedaille feiern.
Dann ging es Schlag auf Fall. Denise Rottewert und Lena Meyer starteten zusammen in der U21-Klasse. Beide setzten sich mit klaren Siegen durch und erreichten hier das Finale, welches Lena am Abend für sich entschied.
Lucas Maurer und Lukas Grimm gingen in der U21 der Herren an den Start. Lucas Maurer konnte sich leider nicht durchsetzen und schied in der Vorrunde aus. Lukas Grimm besiegte all seine Gegner und stand somit im Finale. Hier siegte er ganz klar und ergatterte sich die Goldmedaille.
Laura Dreyer musste sich leider bei den Junioren geschlagen geben. In Runde eins schlug sie eine Tschechin, doch dann unterlag sie einer Österreicherin. Im Kampf um Platz drei verlor Laura unglücklich gegen Neuseeland und erreichte Platz 5.
Franziska Kurz und Lena Meyer gingen in der Leistungsklasse an den Start. Lena schied leider aus, Franzi erreichte das Poolfinale. Hier musste sie sich geschlagen geben. Im Kampf um Platz drei behielt sie die Oberhand und sicherte sich somit Platz drei.
Somit ging der erste Tag sehr erfolgreich für das deutsche Team zu Ende.
Der Zweite Tag stand im Zeichen des Kumite.
Das jüngste Teammitglied eröffnete den Kampftag: Anna-Marie Woltering ging bei den Jugendlichen -54kg an den Start. Mit starken Kämpfen qualifizierte sie sich für das Finale am Abend. Hier musste sich Anna-Marie leider mit 2:3 gegen Südafrika geschlagen geben.
Lisa Witten und Laura Dreyer starteten bei den Junioren. Lisa +59kg und Laura -59kg. Beide konnten sich im Verlauf der Vorrunde nicht durchsetzen, erreichten aber über die Trostrunde den 3. Platz.
Das Kumite Team der Damen, besetzt mit Stella Holczer, Rebecca Niggl, Sandra Wiegers und Denise Rottewert, kämpfte sich durch die Vorrunde und erreichte hier das Finale, das am Folgetag gegen Neuseeland ausgekämpft werden musste.
Der dritte und letzte Tag gehörte den Leistungsklasse-Athleten im Kumite.
Martin Schoppel und Karl Meister hatten eine schwere Gruppe erwischt. Sie starteten in der -75kg Klasse. Beide mussten sich im Poolfinale geschlagen geben, sicherten sich aber in der Trostrunde ganz klar jeweils den 3. Platz.
Stella Holzer (-55 kg) hatte besonders wenig Losglück. Sie musste sich bereits in der ersten Runde knapp einer Tschechin mit 0:1 geschlagen geben, die dann den Wettbewerb ungefährdet gewann. Stella kämpfte sich durch die Trostrunde und konnte verdient die Bronzemedaille entgegen nehmen.
Auch Denise Rottewert, die in der Klasse +68kg startete, kam nicht über die Vorrunde hinaus. Auch Denise sicherte sich in der Trostrunde den 3. Platz.
Zu guter Letzt starteten Rebecca Niggl und Sandra Wiegers in der Klasse bis 68kg. Rebecca musste sich einer Neuseeländerin geschlagen geben und erreichte anschließend in der Trostrunde Platz 3. Sandra kämpfte beherzt durch Vorrunde und Poolfinale. Sie behielt die Oberhand und sicherte sich so den Finaleinzug.
Somit hatte das deutsche Team am späten Nachmittag noch zwei Eisen im Feuer.
In einer Open Kata Klasse ging Lukas Grimm an den Start. Hier konnte jede Nation noch einmal die besten Athleten ins Rennen schicken. Lucas zeigte seine ganze Qualität, zeigte exzellente Katadarbietungen und wurde mit der Goldmedaille belohnt.
Zwei Finals mit deutscher Beteiligung waren übrig. Sandra Wiegers musste gegen Amy Tomason aus Neuseeland antreten. Sie fand leider ihren Rhythmus nicht und musste sich mit 1:3 geschlagen geben. Diese persönliche Enttäuschung wollten anschließend sowohl Sandra als auch ihre Teamkolleginnen in eine Team-Goldmedaille verwandeln. Im Finale wurde es richtiggehend dramatisch. Stella, Rebecca und Sandra konnten nach spannenden Kämpfen in der Unterbewertung den doch so wichtigen Sieg gegen Neuseeland für sich verbuchen.
Im Finalkampf verletzte sich Rebecca so schwer, dass sie kurzfristig im Krankenhaus behandelt werden musste. Sie konnte am Abend aber wieder – mit einer Rippenfraktur - beim Team sein, und die sehr erfolgreiche Reise ausklingen lassen.
5x Platz 1, 3x Platz 2 und 8x Platz 3 war die Ausbeute des Deutschen Teams.
„Eine enge u. offene Zusammenarbeit mit den Sportlern und deren Dojo-Trainer, sowie eine gute Stimmung im Team (Sportler, Kampfrichter, Trainer) sind wichtige Säulen zum gemeinsamen Erfolg. Hier sind wir schon auf einem sehr guten Weg. Diesen in einem offenen und kooperativen Miteinander weiter auszubauen muss das gemeinsame Ziel sein“, so Team-Trainer Michael Hoffmann.
Ein besonderer Dank gilt den beiden Kampfrichtern Uwe Portugall und Wilfried Nickel, die die deutsche Kampfrichter-Kunst bestens präsentiert und einen tollen Job gemacht haben und dem verantwortlichen Teamtrainer Michael Hoffmann,.
Christian Krämer