Erstmalig wurde am 24.11.2018 in München der Deutsche Karate Award verliehen. Die Karateka in Deutschland waren über lange Zeit aufgefordert, Vorschläge einzureichen. Die Ausgezeichneten ausgewählt hat eine unabhängige Jury. Der GKD freut sich gleich zweimal: Hanshi Fritz Nöpel erhielt den Award für sein Karate-Lebenswerk, Albert Singer erhielt den Award für seine herausragenden Leistungen im Para-Karate.
In der Laudatio auf Fritz Nöpel bezeichnete DKV-Präsident Wolfgang Weigert das Leben des jetzt 83-Jährigen als einmalig. Er lenkte den Fokus auf die abenteuerliche Weltreise in den 1950er Jahren des damals Neunzehnjährigen Fritz, die ihn auf Umwegen nach Japan brachte, wo er bei Meister Tomuharu Kisaki das Karate kennen lernte. Es sollte sein Leben bestimmen. Seit 60 Jahren ist er im Karate aktiv, seit über 50 Jahren pflegt er das GOJU-Ryu Karate-Do in Deutschland, steht für Integration, Offenheit, Toleranz und technischer Brillianz. Er trägt heute den 10. Dan, ist höchster Dan-Träger und ranghöchster Dan-Prüfer in Deutschland. Er war Mitbegründer der EGKF und des GKD. Kaum ein Wochenende vergeht, an dem er keinen Lehrgang leitet, auch heute nicht.
Leider ist Hanshi Fritz Nöpel zurzeit erkrankt und konnte an dieser tollen Zeremonie nicht teilnehmen. An seiner Stelle nahm Hanshi Uli Heckhuis, 9. Dan und sein Schüler, die Auszeichnung entgegen.
Die laudatio für Albert Singer, den erfolgreichsten Para-Sportler, hielt Dr. Alfons Hölzl, Präsident des Deutschen Turnerbundes. Albert Singer kommt aus Vaihingen /Enz. Er begann das Karatetraining mit 14 Jahren. Er trainierte fleißig und zeigte Talent. Nur sechs Jahre später wurde er zum erfolgreichsten Karateka der Menschen mit Behinderungen. 2013 erkämpfte er sich Platz 7 bei der DM, 2014 und 2015 erreichte er Platz drei. 2016 wurde sein Jahr: Albert Singer wurde Deutscher Meister und später sogar Weltmeister. Diese Wettkämpfe sind die Spitze des Eisbergs, wenn man überlegt, bei wievielen Wettkämpfen er sich regelmäßig misst. Großen Anteil an seinem Erfolg haben seine Trainer Marc Kerduff und Arthur Bastian, die ihn immer unterstützen und immer an ihn geglaubt haben.
Die Verleihung war etwas ganz besonderes. Die Liste der Gäste und Laudatoren liest sich wie das Who-Is-Who des Deutschen Sports und der Politik: Die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Kerstin Schreyer war anwesend, außerdem Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin des DOSB. Mit dabei waren auch hochrangige Delegierte des Deutschen Fußballbundes, des Deutschen Turnerbundes, des Weltrodelverbandes, des Deutschen Fechterbundes und wichtige Partner des DKV.