„Beim ersten Termin sollte noch Fritz Nöpel dabei sein“, erinnerte Thomas Keese an den legendären Großmeister. Während einer Gedenk-Minute zum Beginn des Lehrgangs gedachten die Teilnehmer dem Begründer des Goju-Ryu Karate in Deutschland; neben dem Prüfertisch erinnerte ein großes Foto an den unvergesslichen Kampfkunst-Lehrer.
Der Prüfung war ein zweistündiger Lehrgang vorgeschaltet. Inhalte des Lehrgangs waren Partnerformen mit Blick auf karatespezifische Techniken und biomechanische Aspekte. Daneben diente der Lehrgang als Einstimmung auf die Schwarzgutprüfung.
„Als ich die Halle betrat, schmeckte die Luft nach Adrenalin“, scherzte Hanshi Ulrich Heckhuis (9. Dan), Vorsitzender der Bundesprüfungs-Kommission. Durch die positive Lehrgangsatmosphäre bildeten Lehrgang und Prüfung eine aufeinander abgestimmte Einheit.
Die Prüflinge stellten sich einem hochrangigen Prüfergremium: Neben Ulrich Heckhuis saß GKD Vizepräsident und Vizepräsident der European GOJU-Ryu Karate Federation, Horst Nehm (8. Dan). Aus Seelze kam der Stilrichtungsreferent und internationale Kampfrichter Renshi Wilfried Nickel (6. Dan).
Volle Konzentration, volles Programm
Kampfschreie hallten durch die Turnhalle des Georg-Büchner-Gymnasium. Technik, Präzision, Dynamik, Spannung, Atmung, Ausstrahlung: den Prüfern entging nichts. Neben Technik-Kombinationen standen mit der Kata Kämpfe gegen imaginäre Gegner auf dem Prüfstand. Theorie und Analyse trafen Praxis, genau definierte Formenläufe mündeten in realistische Selbstverteidigung. Schnell. Präzise. Effizient. Nach über drei Prüfungsstunden löste sich die Anspannung in Wohlgefallen auf.
Wir gratulieren den neu Graduierten:
Zum 6. Dan
Thorsten Dirks, Karatesportgemeinschaft Grafschaft Bentheim
Silvio Korte, Klaus Mergel, Martin Pietsch, Mirko Schulze, Paul Stock, Jan Torborg, Viktor Wollny, alle KC Seelze
Zum 4. Dan
Torsten Nickel, KC Seelze
Zum 3. Dan
Kai Dostal, KC Seelze
Laura Dreyer, TuS St. Arnold
Ulrich Koch, Martin Runge, beide KC Seelze
Zum 1. Dan
Norbert Bödecker und Oleg Zayats
„Diese Prüfung hätte bestimmt auch Fritz Nöpel gefallen“, resümierte Thomas Keese.
Bilder: KC Seelze
Text: Norbert Bödecker und Ulrich Heckhuis